“Ioannidis may be one of the most influential scientists alive” – Vortrag morgen am Universitätsklinikum Tübingen

Morgen hält Professor John P.A. Ioannidis an der Universität Tübingen einen Vortrag mit dem Titel “Reproducible Research: New Challenges and Solutions”. Diese Veranstaltung kann aus mehreren Gründen für die Studierenden und Lehrenden spannend und erkenntnisreich zugleich werden. In seinem 2005 veröffentlichten Essay “Why Most Published Research Findings Are False”1 argumentiert Ioannidis, dass die meisten proklamierten Forschungsergebnisse falsch seien. Ein Gedankengang und Diskussionsanstoß, der im akademischen Lehrbetrieb nicht vorkommt, werden doch die aktuellen Studienergebnisse oft als der heilige Gral evidenzbasierter Medizin dargestellt. Je höher publiziert, desto glänzender. Umso erfrischender also, dass dieser Professor aus Stanford nicht nur fachliche Argumente, sondern auch eine große Portion Selbstironie gegenüber dem Aufruhr um die eigene Person und der Profession aufbringen kann:

Current citation rates suggest that I am among the 20 scientists worldwide who are currently the most commonly cited, perhaps also the currently most-cited physician. This probably only proves that citation metrics are highly unreliable, since I estimate that I have been rejected over 1,000 times in my life. Regardless, I consider myself privileged to have learned and to continue to learn from interactions with students and young scientists (of all ages) from all over the world and I love to be constantly reminded that I know next to nothing.2

Dieser unaufgeregte Umgang mit Hierarchien und der Scheinwelt medizinischer Publikationen verspricht, eine gute Grundlage für eine freie Diskussion auf Augenhöhe zu sein. Wer dieser Einladung nachkommen möchte, kann sich morgen, Dienstag, den 04.07.2017 um 15 Uhr im Hörsaal der Kinderklinik (Gebäude 410, Hoppe-Seyler-Str.1) am UKT einfinden.


  1. [Ioannidis JPA (2005) “Why most published research findings are false”. PLoS Med 2(8): e124.]
  2. [https://profiles.stanford.edu/john-ioannidis (abgerufen 03.07.2017)]

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